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Hier war es lange still und ich mir unsicher, ob ich jemals wieder etwas posten würde und nun tue ich es doch, denn ein schwieriges Jahr geht zu Ende und nimmt auf der Zielgeraden noch eine Persönlichkeit mit, die mir am Herzen liegt in besonderer Weise.
Joseph Ratzinger, der emeritierte Papst Benedikt XVI, ist am Silvestertag des Jahres 2022 von dieser Erde gegangen.
In der Osternacht geboren, an Silvester gestorben, vielleicht stecken darin Zeichen, die man nur vage erkennen kann, in jedem Fall schließt sich ein großer Lebenskreis und ein bedeutendes katholisches Licht ist erloschen.
Nun mag man sagen, wenn ein 95jähriger nach einem langen und zweifellos erfüllten Leben stirbt, ein Mensch gehen muss, der selbst schon vor Monaten sagte, dass er mit dem Tod einverstanden ist und seine Zeit gekommen fühlt, könnte sich die Trauer in Grenzen halten, aber mir ist das Herz schwer.
Letztendlich spielt es keine Rolle, ob jemand 17 oder 95 war, wen man lieb hat, dem mag man die Ruhe gönnen, aber gerne gehen lässt man ihn nicht und die Lücken, die sich dann auf einmal auftun, sind groß und schmerzhaft.
Wie gut erinnere ich mich an jenem 19. März 2005, an jenes "Habemus papam", an meine große Überraschung, als Kardinal Ratzinger den Balkon betrat.
Wie präsent ist mir auch der 28. Februar 2013, als dieses Papsttum auf so ungewohnte Weise endete.
Knapp 10 Jahre sind seitdem vergangen und ich hoffe, sie waren friedvoll und glücklich für unseren papa emeritus, ich hoffe, er fand in Mater Ecclesiae den ruhigen Lebensabend, den diese sanfte Seele sich gewünscht und zweifellos auch verdient hatte.
Man könnte nun noch Vieles schreiben über sein bedeutendes Werk, das bleibt, über sein Wirken, das nachklingt, über den Theologen, das Staatsoberhaupt oder den Menschen, aber letztendlich werden die Worte schal, wenn sich die letzten Lebenskreise zusammengezogen haben auf diesen einen, dunklen Punkt und mir versagt die Stimme.
Ich wünsche unserem papa emeritus einfach einen friedlichen Übergang ins Jenseits, das Wiedersehen mit seinen Liebsten und das Aufgehen in der Gnade des Herrn.
Vermissen werde ich ihn dennoch.