Also, diesmal heißt das Sturmtief TILO (mir ist leider niemand dieses Namens bekannt, an den ich jetzt Grüße schicken könnte), aber ich wär jetzt trotzdem gern an der Nordsee und würde mir den Sturm live anschauen und anfühlen...
Passend dazu ein kleiner Auszug aus meinem Roman Herbstmeer. Sollten sich Verleger unter der geneigten Leserschaft tummeln, die an einer Veröffentlichung interessiert sind, freue ich mich über jede Kontaktaufnahme. :)
...Was sollte denn das Land, fragte sie sich. Was sollte die ewige, künstlich erzwungene Trennung, was sollte die kranke Hybris des Menschengeschlechts, existieren zu wollen jenseits des Flüssigen? Einst war alles Wasser gewesen und es hatte keine Separation gegeben und keine Einsamkeit und war dieser Gedanke im Grunde genommen nicht wunderschön? Was war Schlimmes daran, dem Wasser sein Reich zurückzugeben, wäre es nicht einfach gewesen, richtig und fair?
Und außerdem – die Realität war nicht gut, so wie sie war, vielleicht würde alles besser werden, wenn man endlich die Waffen streckte, wenn man sich fallen ließ, zum ersten Mal im Leben fallen ließ, den Kampf aufgab, die Mühe und den Schmerz, der Evolution ins Gesicht lachte, ihr Geschenk zurückwies und freudig und demütig zurückkehrte in den lockenden Mutterschoß des Wassers, zurückkehrte in die schweigende Gemeinschaft des Flüssigen und den Geist, die Erkenntnis, die Ratio, um den man so hart gekämpft hatte, endgültig und freiwillig von sich stieß.
Vielleicht würde das Wasser dann in sie hinein greifen, hinein in ihre vergiftete Seele und ihren verstörten Geist und jeden Rest von Äpfeln aus ihr herausspülen, bis ihre Seele wieder unschuldig und hell wurde und die Erkenntnis wäre fort und mit ihr der Schmerz, die Verzweiflung, die Frustration...
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