Eigentlich gab es für heute Vormittag Pläne.
Nette Pläne sogar.
Hätte mir klar sein sollen, dass ich mit solch naiven Ansätzen nicht weit komme...
Ich war aber trotzdem überrascht, als wir beim Wegfahren den jungen Marder entdeckten, der sich unter dem Auto zusammengerollt hatte...
Nein, keine Angst - wir haben ihn weder über- noch angefahren.
Aber gut ging es ihm trotzdem nicht.
Er hatte sich wohl dort verkrochen, nachdem er bei einer Rauferei (?) den Kürzeren gezogen hat oder irgendwo runtergefallen war.
Kein Blut, keine größeren sichtbaren Verletzungen, ein paar Kratzer, Bissstellen etc., aber eigentlich nichts Schlimmes sichtbar.
Aber bewusstlos! :(((
Der eilig angerufene Tier-Rettungsdienst war wenig hilfreich: "Wir haben vorher noch 5 Hunde und Katzen und ich bin heute allein. Das kann sehr lange dauern..."
Was also tun???
Gut, der Süße schmilzt beim Anblick von Mardern aller Art widerstandslos dahin. Ich habe sowieso einen Helferkomplex und kann an keinem verletzen und/oder hilfsbedürftigen Tier vorbeigehen...
Treue Leser erinnern sich vielleicht an meine
Amsel vom letzten Jahr???
Entsprechend wurden auch heute alle anderweitigen Pläne gecancelt und der ohnmächtige Marder zum Thema Nummer 1 erhoben.
Probleme an der Sache:
Tierarzt-Notdienst kommt nicht wegen Überlastung.
Selber therapieren? Auch eher schwierig, man weiß ja nicht, was ihm fehlt!
Ein Blick auf den Kalender erinnerte ferner daran: Es ist Sonntag, unsere Haus- und Hoftierärztin also nicht erreichbar.
Natürlich...
Wenn's kommt, dann gleich richtig.
Es blieb also wenig Auswahl und so verfrachteten wir den immer noch bewusstlosen, aber immerhin ruhig und gleichmäßig atmenden Marder in eine Kiste und fuhren zur Tierklinik, ich bin zwar kein großer Fan dieses Instituts, aber wo soll man denn bitteschön Sonntag Morgen sonst einen Tierarzt finden???
Immerhin wurden wir dort sehr freundlich empfangen, der Marder begutachtet, erstmal für stabil befunden, wir durften noch die Fundgeschichte zu Protokoll geben und dann den Kleinen abgeben - er wird nun erstmal untersucht und dann können die Ärzte ihm hoffentlich helfen.
Morgen darf ich anrufen, wie (bzw. ob... *seufz*) es ihm geht.
Gedrückte Daumen werden gern genommen!
Und ansonsten? Mach ich mir Sorgen, bin deprimiert wegen dem armen kleinen Kerl und frag ich mich verzweifelt, warum sich die lieben Tiere immer mich aussuchen. Ich sollte mich einschließen...