Wer kann diese Frage schon beantworten?
Ich jedenfalls kann es nicht (und dabei
bin ich eine Frau...) und auch sämtliche Männer meines Bekanntenkreises scheiterten an einer derart umfassenden Aussage.
Was lag also näher, als sich Rat beim Fachmann zu holen und so schnappte ich mir am Mittwoch Abend recht spontan den Süßen und wir machten uns auf in die Münchner
Lach- & Schießgesellschaft, wo sich
Thomas Reis eingefunden hatte, um eben jene
Grundsatzfrage zu diskutieren.
Die Lach- und Schießgesellschaft ist ein Haus mit langer kabarettistischer Tradition - als echte Schwabingerin hatte ich natürlich dort meine ersten Berührungen mit dem Medium Kabarett - und ich suche sie immer wieder gerne auf. Nicht nur, weil es von meiner Wohnstätte aus ein gemütlicher Spaziergang dorthin ist, man also noch nicht mal öffentliche oder private Verkehrsmittel braucht, um sich ins Herz Schwabings zu begeben, sondern vor allem, weil man in jenem geschichtsträchtigen Haus des Humors selten enttäuscht wird.
So auch diesmal nicht.
Ich kannte Thomas Reis zwar vor diesem Abend noch nicht mal vom Hörensagen, mit seinem geist- und geisteswissenschaftsreichen, mal bösem, mal charmanten, mal skurrilen, aber zumeist höchst treffsicheren und insgesamt schreiend komischen Programm hat er mich aber ab sofort als Fan gewonnen.
Die Nonchalance, mit der hier vom Thema ab- und dann ebenso elegant wieder zurückgeschweift wird, die Respektlosigkeit, mit der Tagespolitik mit Grundsatzphilosophie verwoben und Tiefschläge nach allen Richtungen mit Charme ummantelt werden, hat etwas ungemein Gewinnendes und wirft einem zudem von einem Lachanfall in den nächsten.
Ob nun der weibliche Blickwinkel auf den Existentialismus ("
Ich weiß, dass ich bin - nur, was ziehe ich dazu an?") oder doch das Dilemma des Mannes ("
Ein Mann muss irgendwann anfangen zu trainieren. Denn, wenn der Mann dick bleibt, entdeckt die Frau seine inneren Werte und nimmt ihn aus!") thematisiert werden - Thomas Reis bleibt den gesamten Abend über böse, ohne geschmacklos zu werden und schreiend komisch, ohne ins Banale abzugleiten. Eine Gratwanderung, die nicht jedem gelingt, hier aber mehr als souverän vollzogen wird.
Einzig die Frage, ob Frauen nun glücklich machen, wurde nicht letztgültig geklärt - dafür aber (was natürlich viel besser ist...) meine Lebensphilosophie bestätigt: "
Pessimismus ist das Ergebnis von Bildung und Information."
Wusste ich doch schon immer.
In diesem Sinne mein Fazit: Sollte der gute Mann einmal in eurer Umgebung auftauchen - schaut ihn euch unbedingt an! Ich jedenfalls hatte schon länger keinen so amüsanten Abend mehr.
4 Kommentare:
"Ich weiß, dass ich bin - nur, was ziehe ich dazu an?" - Genial!!!
Ich verabschiede mich hiermit von der immer wiederkehrenden Verzweiflung "Ich hab nichts anzuziehen" und ändere meinen Blickwinkel. Ob ich von nun an gleich beim ersten Versuch die passenden Klamotten aus dem Schrank ziehen werde, werd ich sehen...aber lustiger ist es allemal ;-)
Thomas Reis - Danke für den Tipp!
Eine geniale Weise, Männer und Frauen zu betrachten, lach.
Besonders das mit der Entdeckung innerer Werte bei gleichbleibender Wampe hat mich köstlich amüsiert. Fuchsi, du hast es einfach drauf.
Und ob Frauen glücklich machen? Sie können das tun, aber sie machen ganz sicher unglücklich. Früher, oder später...
Optimistisch aber klar doch!!! Samt folgenden Kindern...
Tja ob Frauen glücklich machen kommt immer auf den Status einer Beziehung an ;)
Momentan würde mich "eine neue" Frau sicher glücklich machen, allerdings ist auch nicht jeder mann ein "partnermensch".
Und auch das reine anschauen von Frauen kann glücklich machen (nein ich rede nicht von nackt oder ähnlichem)
Wenn ich in einer Beziehung bin schaue ich mir die "Frau" einfach gerne an.
So kann es zu Situationen kommen das ich auf dem Flur liege während "sie" vor dem Spiegel rumturnt um sich die Haare zu machen ;)
Mich persönlich macht das glücklich... ;)
Kommentar veröffentlichen