Dienstag, 1. Juni 2010

Insgesamt unerfreulich


Gestern waren die Zeitungen noch voll mit Eurovision-Jubel.
Heute redet ein Großteil Deutschlands nur noch über Horst Köhler.
Das ist erstmal unerfreulich.
Nicht nur optisch, wo unser aller Schlagerliebling doch einen weitaus putzigeren Anblick bietet als der amtsmüde Ex-Bundespräsident, sondern auch grundsätzlich.
Da hatte man endlich mal wieder einen Hauch Euphorie und Optimismus in der öffentlichen Stimmung und was ist die folgerichtige Reaktion unser Staatsvertreter?
Genau.
Ein Tiefschlag.
Die deutsche Seele hat schließlich nicht zu feiern, sondern schwer zu sein.

Und so beschert uns Herr Köhler mitten hinein in den Freudentaumel seinen unerfreulichen und historisch beispiellosen Rücktritt aus einem hohen Amt in insgesamt unerfreulichen Zeiten - quasi ein negatives Kontrastprogramm zum deutschen Kollektivjubel über Lenas Sieg.
Wir sind Grand Prix - aber wer wird jetzt Bundespräsident?

Könnte hier vielleicht ein nunmehr bewährtes Mittel wiederum zu Sieg und allgemeiner Seligkeit führen?
Ich denke an ein neues Sendeformat - "Unser Star für's Präsidialamt" hostet by Stefan Raab?
Oder - und nun werden wir einmal kostenökonomisch in diesen wirtschaftlich unerfreulichen Zeiten - wir sparen die Sendung, sparen das Zugpferd und setzen gleich den wahren Entscheidungsträger in die ihm gebührende Stellung?
Will sagen: Stefan Raab als Bundespräsident!
Bei der ihm momentan entgegenbrandenden Sympathiewelle wäre dann zumindest schon einmal der "breite Konsens" gegeben, den Frau Merkel sich für den nächsten Bundespräsidenten wünscht...

Aber geben wir uns keinen Illusionen hin. Die letztendliche Entscheidung wird wohl unpopulärer sein und - so steht zu befürchten - auch wesentlich unerfreulicher. Womit wir wieder beim Thema dieses Posts wären. Denn eigentlich wollte ich mich ja dem Mainstream verweigern und zum Rückzug - pardon - Rücktritt! des Herrn Köhler schweigen, um letztlich nicht doch der Verführung eines stärkeren Wortes als "unerfreulich" zu erliegen. Wobei mir doch einige einfielen, angesichts der Tatsache, dass ein Politiker sich zwar befähigt fühlt, ungeschickte Formulierungen zu wählen, dann aber nicht das Rückgrat hat, den nachfolgenden Gegenwind zu ertragen und lieber in ohnehin schon schwierigen Zeiten noch ein bisschen mehr Unruhe verursacht, indem er sich aus der unbequemen Position verabschiedet...

Ich persönlich finde so etwas unerfreulich, aber unerfreulich ist im Moment ja so einiges.
Das Wetter zum Beispiel.
Schweigen wir also über Herrn Köhler und sprechen über Regen. Denn auch der macht die Seele schwer, wie auch die Zeichnung des Tages zeigt. Man sehnt sich nach Sonnenschein und Strandwetter und sitzt stattdessen unterm Schirm im Dauerregen...
Deutschland ein Sommermärchen?
Daran arbeiten wir dieses jahr noch ein bisschen. ;)

3 Kommentare:

Svea hat gesagt…

Hey... Regen ist nicht nur unerfreulich. Regen ist auch schon mal reinigend. Denk doch nur an den wunderbaren Duft nach einem Gewitter!

Der Regen ist nicht Schuld... das ist viel mehr die Kälte! Jawohl. Würde Lena im Regen stehen und singen, dann wäre uns allen warm ums Herz und der Regen wäre scheißegal ;)

Aber irgendwie erinnert mich das ganze schon an das Verhalten höchst depressiver Menschen. Wie? Ein gutes Ergebnis? Das sehen wir uns jetzt nur 1 Sekunde an, danach vergessen wir es und trauern lieber all dem nach was schief geht... Und da soll man in Deutschland eine gesunde Psyche haben.. Ja, ne, is klar.

Der Imperator hat gesagt…

War doch klar, das die depressive Grundstimmung in Deutschland schnellstmöglich wieder hergestellt werden muss. ^^

Lena's Erfolg in allen Ehren, aber
ich rechne bei dem Mädel mit keiner großen Halbwertzeit. Ich werfe mal One-Hit-Wounder in den Raum, auch wenn mich der Titel so überhaupt nicht begeistern konnte und daher für mich kein Hit war/ist. Aber zum Glück für Lena sind Geschmäcker ja verschieden. ;-)

T. hat gesagt…

Wie wo was? Wer tritt zurück?
Hab ich natürlich mal wieder voll verpasst...
Und da es weder schön noch spannend ist und man auf den Nachfolger leider keinen Einfluss nehmen kann (zumindest gehört er der falschen Partei an, soviel steht fest) interessiert es mich auch nur ganz peripher. ;-)