Ob nun Kalliope oder Polyhymnia die Muse der Redekunst sind, darüber streiten die Experten. Ich persönlich votiere für die Erstere, da sie mit ihren Fachgebieten epische Dichtung, Wissenschaft und Philosophie meiner Meinung nach einfach näher an der Kunst der Rhetorik ist als ihre Schwester, ihres Zeichens Patin der Hymnendichtung. Außer wir sprechen von rhetorischen Sonderformen, außen vor.
Aber gleich welcher Muse man sein Schaffen nun zu verdanken glaubt, ich gestehe es hiermit offen und ehrlich: Ich liebe die Rhetorik. Sie ist eine Kunstform und als solche sollte man sie auch begreifen und pflegen. Dabei spielt es noch nicht einmal die Hauptrolle, welcher rhetorischen Tradition man sich verpflichtet fühlt - entscheidend ist es nur, dieser Kunst auch mit dem nötigen Können zu frönen, denn sonst stümpert sich schnell etwas zusammen, das die Bezeichnung "Rhetorik" nicht mehr eigentlich verdient hat.
Entsprechend - auch das gebe ich offen zu - bin ich keine Freundin der Polemik.
Der werte Leser möge mich nun nicht falsch verstehen; ich halte die eristische Dialektik für etwas Wunderbares und auch die 38 Kunstgriffe Schopenhauers sind eine geistreiche und amüsante Lektüre. Aber wenn sich all diese Kunst verliert und nur mehr Polemik zurückbleibt, wird der Geschmack doch ein wenig schal und die Aussage dahinter? Berührt auch niemand mehr.
In diesem Sinne: Preiset die Musen!
4 Kommentare:
Die Musen die ich kenne, sind böse. Sie küssen mich nie wenn ich es brauche. ;)
Ich sage nur "Blutopfer". ;D
oha....dann machste aber besser einen großen Umweg um einige münchener Zeitungen und die große mit den vier Buchtaben ;-)
Tja, indy, da sagst du was. (Und tatsächlich tue ich das auch. *g* Wenn man aller Polemik so leicht aus dem Weg gehen könnte, wär das Leben allerdings einfacher. ;D )
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