Treue Leser meines Blogs wissen schon: Wenn sie anfängt, fliegende Schweine zu zeichnen, hat sie wieder ihren philosophischen Tag und denkt über die Realität nach.
In der Tat, es ist so.
Woran liegt das heute, fragt ihr nun? Ach, meine Lieben, das hat so viele Gründe. Die Wirklichkeit und ihre vielen Klone begegnen einem jeden Tag auf's Neue, harmlos manchmal, verständlich oftmals und dann wieder in einem Maße verstörend, irrational und absurd, dass man nur kopfschüttelnd davor stehen kann und sich fragen: Wie weit geht Realitätskonstruktion eigentlich?
Und vor allen Dingen: Merken die Leute es eigentlich, wie sehr sie sich die Wirklichkeit zurechtbiegen? Ist es ein bewusster Akt oder einfach schon Gewohnheit?
Ich meine, mal im Ernst - niemand ist frei von Konstruktivismus. Mir zum Beispiel ist bewusst, dass meine Realität subjektiv ist. Aber hey, immerhin ist es mir bewusst und ich versuche doch, so weit als möglich in touch mit dem objektiven Mehrheitsentscheid zu bleiben oder ihn zumindest zu hinterfragen.
Aber sich einfach hinzustellen, zu sagen, "Das ist Glas", während man auf eine Betonwand starrt und sich dann auch noch selbst für diese intelligente Erkenntnis zu applaudieren...
Das ist schon irgendwie groß auf eine reichlich bizarre Art und Weise.
Aber wie sagt Safranski so richtig? "Erkenntnis (ist) die wertvollste Lebensmacht."
Und wie sage ich in diesem Kontext? Aren't you sometimes ashamed of yourself?
Nun gut, damir genug Philosphie für heute - darüber hinausgehend kann ich nur sagen, dass ich fliegende Schweine entzückend fände. Sollte es jemand gelingen, welche zu züchten, ich kaufe sofort ein paar.
7 Kommentare:
Nun das mag man sehen wie man will ob Erkenntnis die wichtigste Lebensmacht ist. Es kommt auf der Tat auf die Art der Erkenntnis an. Eine Erkenntnis dass z.b. eine angeschaltete Herdplatte heiß ist und man nicht darauffassen sollte mag durchaus eine wichtige Erkenntnis sein, die einem das tägliche Leben erleichtert aber DIE letztendlich große Erkenntnis des Lebens vermag man nur schwer zu erringen, da sie über den menschlichen Verstand hinaus geht. In der Bibel heißt es im Buch der Psalmen:
Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden. Psalm 90,12
Diese Erkenntnis ist auf keinen Fall zu verachten. Was man damit macht und wie man letztendlich den Tod besiegt kann man bei jedem kompetenten Pfarrer erfragen sofern man sich auf die Suche begeben möchte =)
Was die Wirklichkeit und ihre Wahrnehmung betrifft so wußte schon der franzose Descartes in seinen Meditationen: Cogito ergo sum. Ich denke also bin ich. Sprich du kannst letzten Endes nur das was du denkst als wahr voraussetzen. Ein recht interessanter Gedankengang.
Und was die Gedanken zur realität betrifft :D Bertrand Russell ein Philosoph und Mathematiker/Physiker geht das Ganze physikalisch an und sagt dass alles aus Wellen besteht wie z.b. Lichtwellen und diese Wellen erzeugen in unserem Organismus dann letzen Endes die Simulation dass wir z.B. auf einem Stuhl sagen.
Soo genug verwirrt? :D
Ich kenn fliegende Schweine nur von Jürgen von der Lippe:
"Früher war ich Fußballtorwart und man nannte mich respektvoll "DEN PANTHER" heute rufen die Leute nur noch lauthals: Guck ma, wer is' denn datt fliegende Schwein??"
Fand ich immer sehr lustig (da ich selber damals im kasten stand...)
sarkudem, so leicht verwirrt man mich nicht - ich habe ein abgeschlossenes Philosophie-, sowie ein Theologie-Studium zu bieten, du kannst mich also nicht schocken. ;)
Ob man die Erkenntnis nun verachten oder bewundern soll, ist eine spannende Frage - letztendlich hat ja eben die Neugierde zum Sündenfall geführt - da fragt man sich doch manchmal: Hätten wir nicht die Finger von der ganzen Erkenntnissache lassen sollen?
indy, von der Lippe find ich super, der kommt immer gut. Aber die Sache mit dem fliegenden Schwein kannte ich noch gar nicht. *lach*
Das Thema fliegender Schweine wird oftmals erschreckend arglos angegangen: Ja, natürlich! Mit ihren kleinen Federflügeln sind sie ganz hübsch, aber man stelle sich vor, das gelingende Patent reicht lediglich zu großen, borstenbesetzten Hautschwinden...da würde die Welt doch gleich ein wenig gruseliger.
(Und zur Philosophischen Frage: Nachdem man mir einerseits Descartes erläutert hatte, ich andererseits aber immer noch der Meinung bin, würde man ihm auf den Fuss treten, wäre er plötzlich auch von der Existenz gehässiger Fusstreter überzeugt, beschloss ich, dass es mir eigentlich recht egal ist, was real ist und ich einfach mal auf das reagiere, was mir so begegnet oder zu begegnen scheint.)
Also, dmj, jetzt bin ich enttäuscht! Ich hätte gedacht, gerade du wüsstest große fliegende Borstenschweine just wegen ihres Grusel-Potentials zu schätzen. ;D
Außerdem - mit so einem Wachhund /-schwein im Garten... Das hätte auch was. *lach*
Schade, dass mein Zeichenstil wahrscheinlich auch da etwas Niedliches generieren würde - so ein Horror-Flugschwein würd mich jetzt irgendwie reizen...
Oh, früher fand ich diese fliegenden Schweinemonster auch noch faszinierend, wie wohl jeder...aber dann...1978 (offiziell war ich noch gar nicht geboren) geriet ich in diese Schweinekrise in Paragwai (welche bekanntlich zur Änderung der Schreibweise des Landes führte). Die Dinge, die ich Schweine dort habe tun sehen, haben mir gezeigt, dass so ein Wachschwein in der Theorie gut klingen mag, sich in der Realität aber stets gegen einen wenden wird...
Gut, das ist natürlich ein Argument, dem man sich nicht verschließen kann. Ich gebe zu, mit meinem chronischem Desinteresse an der Außenpolitik habe ich mich den Schweinekrisen ferner Länder stets verschlossen, aber man muss es natürlich vor der Zucht durchaus im Hinterkopf behalten...
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